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Am 22. März 2011 Wanderung zum

KLOSTER SÄBEN - KLausen



Äbtissin Maria Ancilla Hohenegger
zeigte uns ihr "Findelkind" ein liebevolles Trösterlein (um 1730)




Eine Gruppe von Frauen vom Verein „Freunde der Klosterarbeiten" machte sich auf den Weg nach Kloster Säben. Es war der Wunsch, einmal das von den Schwestern auf Kloster Säben streng gehütete und viel verehrte Jesuskind zu besuchen. Das Kindl stammt aus dem 17. Jahrhundert und hat eine aufregende Geschichte hinter sich. Es ist nämlich ein Teil einer Madonnenstatue mit Kind. Die Statue wurde offensichtlich bei einem Brand zerstört, nur das Jesuskind blieb unversehrt, wobei auch auf ihm noch Brandspuren zu sehen sind. Das Jesuskind hat noch die Hand der Gottesmutter an seinem Körper und sitzt nun ohne die schützende Umarmung der Mutter auf einem Stühlchen. Das Kleidchen welches das Kind trägt ist aus Prokat und hat auf der Innenseite alte Schriften aus dem 18 Jahrhundert eingenäht. Die auffallend großen Ohren sind auch außergewöhnlich.
Es gibt im Kloster der Herz-Jesu-Schwestern in Hall in Tirol ein ähnliches Kind, das ebenfalls von der Mutter Maria abgetrennt worden ist und auch sonst eine große Ähnlichkeit mit dem Findelkind von Säben aufweist, jedoch soll dieses zwischen 1620 und 1650 aus dem Inn gefischt worden sein
Leider ist die Geschichte vom Säbener Jesuskind nicht mehr genau zurückzuverfolgen. Zu viele Wirrnisse hat die Geschichte gebracht. Der Jesuskindkult und deren Verehrung ist aber in Säben verbrieft, sind doch im Kloster bis ins 19 Jahrhundert Wachs-Christkindlein für den häuslichen Gebrauch hergestellt worden.